Nun doch ein Mindestlohn?

  • Große Sorgenfalten machen mit im Augenblick die Kollations- Verhandlungen mit CDU/CSU und SPD.


    Sicher in einer Demokratie zur Mehrheitsbildung sind immer Kompromisse notwendig. Aber einen flächendeckenden Mindestlohn mit Begründung zur Mehrheitsbildung ist ein falscher Weg.


    Es gibt viele Branchen, die mehr oder weniger viele Menschen mit Aushilfsarbeiten dem Arbeitsamt entziehen. Oft auch Unterqualifizierte, die sonst nie eine Arbeit erhalten würden. Mit einem flächendeckenden Mindestlohn werden alle Gewerkschaften übergangen und die Betriebe können sich noch nicht mal dagegen wehren.


    Für diese Gruppen der Unterqualifizierten müsste der Staat alles tun (Schulungen, Ausbildung) um diese in Arbeit zubringen, so das ein Betrieb auch einen anständigen Lohn zahlen kann. Das nun auf alle Betrieb einfach abschieben ist nicht der richtige Weg.

    Für unsere Branche wäre das eine zusätzliche Belastung, denn viele Sonnenstudios haben einen Lohn von € 8,50 nicht einkalkuliert und könnten das auch nicht kurzfristig ändern. So würde für viele Betriebe eine zweite Situation eintreten, dass diese wiederum hart an der Illegalität arbeiten werden.


    Mich würde mal interessieren, wie die Meinungen hierzu in den Sonnenstudios sind?

  • :) nix einfach weiter machen die Preise erhöhen, die die bis heute 5 Euro bezahlt haben werden schwer haben, ca. um 1 Euro müssen die Besonnugspreise erhöht werden.


    Wir müssen bei ein Stundenlohn von 8,50 Euro 15 Minuten Besonnung ca. um 1,30 Euro Erhöhen :)


    zu zeit kostet 15 Minuten ca. 7,08 Euro.


    Mindestlohn finde ich gut 8)


    Elektra


    habe vergessen etwas dazu schreiben, es gibt viele tarifverträgen betragen die stundenlöhne nur sechs euros oder sogar weniger! also bitte nicht immer die menschen als dumm abstempeln, die kapitalismus hat leider versagt. du als programmiere muss doch dich mit höher mathematik auskennen, kennst du die exponentialfunktion, des wegen können die nie die staaten ihre schulden zurückzahlen, uns menschen werden sachen versprochen die es nicht stimmt.


    sie reden von schulden abbau ab 2020 :D die werden nicht mal die zinseszins begleichen.

  • body-sun;


    wo Du recht hast, hast Du recht….


    ich finde nur zum jetzigen Zeitpunkt für die Branche einen Mindestlohn als zusätzliche Bremse zu der ohnehin schon belasteten Gesamtsituation, als erschwerend.


    Viele haben das überhaupt nicht einkalkuliert. Wiederum für die betroffenen Arbeiter wäre das natürlich ein Segen…. Es ist nun abzuwarten, was bei den Koalitionsverhandlungen für Kompromisse ausgehandelt werden.


    Vielleicht zieht ja Frau Dr. Merkel die SPD noch über den Tisch, oder weicht gleich nach den Grünen aus.

  • @ all


    Ich finde den Mindestlohn für unsere Branche nicht gerechtfertigt! Wenn jemand einen Beruf ausübt, wofür er eine Lehre, Studium usw. absolviert hat, soll er dementsprechend auch entlohnt werden, aber nicht, wenn man, was doch selten ist, eine zweitägige Schulung von seinem Arbeitgeber bezahlt bekommen hat!

  • Ich finden den Mindestlohn gut !


    Und wir reden hier um 8,50 die Stunde und nicht um 20 die Stunde .


    Also ich hab's ma durch gerechnet ich komm auf eine maximale mehr Belastung von 50 Cent pro Kunde .
    und bei richtig gut laufenden Standorte noch nicht ma 30 Cent .
    Wir zahlen zurzeit im Schnitt 7 Euro


    Und man darf nicht vergessen ,das einige Standorte viele Kunden haben die vom Mindestlohn profitieren und somit mehr Geld zum ausgeben haben.




    @Paula
    Nicht jeder hat die Möglichkeit/Fähigkeit zu studieren . Mann sollte schon mit einer 40 Stunden Woche ein einfaches Leben finanzieren können, ohne noch zum Amt zu rennen. Und mit 5 Euro die Stunde ist das definitiv nicht mehr möglich.

  • Jeder sieht mit seinen Ausführungen aus seiner Sicht den Mindestlohn. Ich unterstütze jeden der einen gerechten Lohn seinen Mitarbeitern zahlt. Das hat auch body-sun schon früher und jetzt so zum Ausdruck gebracht.


    Nur ich bin gegen einen gesetzlich vorgeschrieben Mindestlohn, weil dieser weder das Problem noch die Ursache zum Mindestlohn beseitigt. (nicht zu vergleichen mit gerechten unternehmerischen Mindestlohn) Wir leben in Europa mit all unseren Nachbarn. In Polen ist das Lohngefüge sehr niedrig bei uns sind die Lebensunterhaltskosten hoch und so muss auch ein höherer gerechter Lohn bezahlt werden. Nach Möglichkeit soll mit einem Job so viel verdient werden, das damit der Arbeiter davon leben kann. Das soll in Verantwortung der Unternehmen bleiben und soll von Gewerkschaften geregelt und ausgehandelt werden. Dafür sind diese da.


    Wenn nun der Staat mit einen gesetzlich vorgeschrieben Mindestlohn daher kommt, greift dieser in die Markwirtschaft direkt ein. Die Kalkulationen der Unternehmer sind so staatlich beeinflusst. Zudem kann der der Staat, wenn der gesetzlich vorgeschrieben Mindestlohn eingeführt wurde, ständig an der Schraube zum Mindestlohn drehen. Kein Unternehmer kann sich dagegen wehren.


    Gewerkschaften sollen nicht ausgehebelt werden, sondern gestärkt werden. Diese haben ja brachenspezifisch schon Mindestlohnlösungen herbeigeführt. Das ist gut so. Aber der Staat soll sich aus dem strickt raushalten. Das ist auch die Meinung in Bayern und von der der CDU/CSU, dass diese deutlich zum Ausdruck gebracht hat. Die SPD hat den Mindestlohn gefordert, weil diese ohnehin kein vernünftiges Thema haben und nur Stimmung machen wollen. Haben aber von marktwirtschaftlichen Gegebenheiten keine Ahnung. Das sieht man auch in Frankreich, wo die roten am Ruder sind.


    Ich begrüße jede Aussage, wo ein Unternehmer sagt, dass 8,50 mich kein Problem ist. Das sind aber meistens erfolgreiche Kaufleute, die die Arbeit seiner Angestellten schätzen und das mit einer guten Bezahlung zum Ausdruck bringen und werden dadurch noch erfolgreicher.


    Ich sehe in unserer Branche einen gesetzlich vorgeschrieben Mindestlohn problematisch, weil gerade unsere Branche doch am unteren Ausbildungslevel der Mitarbeiter oft diese einstellt. Somit haben zumindest diese Mitarbeiter eine kleine Perspektive … ansonsten fallen diese vermutlich weg und fallen dem Staat zur Last.


    Es gibt sehr gute Studiobetreiber in der Branche, die ohnehin diese ganze Problematik gut kennen und dementsprechend handeln.

  • ist die Folge des flächendeckenden Mindestlohns, die alle trifft,
    die nicht von einem Arbeitgeber-Gewerkschaft-Kartell geschützt sind.


    Da wir nicht organisiert sind, können wir kein Kartell bilden und auch keinen
    branchenspezifischen Mindestlohn (CDU/CSU-Mindestlohn) festlegen.


    Ein Mindestlohn wird von denen in unserer Branche begrüßt werden.
    die sich im Wettbewerb Vorteile davon versprechen,


    weil sie selbst im Laden stehen, und sich über höhere Lohnkosten für die Konkurrenz freuen.


    Oder von denjenigen, denen es gelungen ist, ihren Umsatz durch langfristige Abonnement-Verträge ("Clubber") zu sichern.


    Oder von denjenigen, die immer noch Automaten zum Starten der Solarien benutzen
    und damit eine Kundenstamm bedienen, der auf Bedienung und Beratung durch Personal gerne verzichtet.
    Eine Arbeitskraft kann dann viel mehr Umsatz erzielen .
    Im Übrigen haben auch die "Clubber " diesen Wettbewerbsvorteil, wenn sie den "Beratungsverzicht" durch den Kunden
    -und das ist wohl immer Fall - zur Regel für den Betriebsablauf machen.
    Auch dann kann mit einer Arbeitskraft ein hoher Umsatz erzielt werden.


    Ein Mindestlohn wird als zusätzliche finanzielle Belastung die Branche insgesamt schwächen
    und uns Anwender noch uneiniger machen.


    Im Übrigen lügt man sich in die Tasche, wenn man sich einredet, das vermeintliche
    Mehr an Geld in den Taschen von Geringverdienern würde unseren Umsatz so erhöhen können,
    dass die Mehrausgaben für Löhne kompensiert werden könnten.
    Diese Hoffnung könnten wir uns leisten, wenn wir in einem wachsenden Mark tätig wären.
    Bräunung, unser Hauptgeschäft, ist aber ein Produkt, dass den Rückwärtsgang einlegen musste.
    Zusätzliches Geld beim Verbraucher fließt immer dorthin, wo gerade ein Marketing-Hype ist.


    Elektras erfolgreiche Kaufleute werden auch einen gesetzlichen Mindestlohn überstehen - kein Zweifel.
    Aber es werden nur Siege über die interne Konkurrenz sein. Es wird daraus kein Geschäftsmodell enstehen,
    das wieder zur Expansion der Branche - also zur "Trendwende" - führen wird.
    Also Siege über die externe Konkurrenz "Whitening".
    Es werden Pyrrhussiege durch Rationalisierung und UVSV-Umgehung sein.


    Chancen zu einer Neuaufstellung sehe ich in Kombination mit modernen, gesundheitsoreintierten und rationellen Fitnesskonzepten.
    Da spielen € 8.50 eine untergeordnete Rolle.

  • Ich verstehe die ganze Panik nicht so richtig.


    Mindeslohn € 8,50 bedeutet brutto.


    Abzüglich der Abgaben ( Knappschaft 30 prozen) sind wir bei einem Nettolohn von € 5,95.


    Ich selbst zahle jetzt schon mehr netto. Zzgl. Knappschaft bin ich auch jetzt schon bei 8,50.

  • Sonnepur;


    Mit Deiner Aufstellung kann ich auch nicht ganz folgen?


    Wir sprechen hier von Mindestlohn für den Arbeitnehmer und nicht Brutto für den Arbeitgeber. So rechnet auch die Regierung. (Ich habe ja noch Hoffnung, dass der flächendenkende Mindestlohn Bundesweit nicht kommt und sich nicht durchsetzt.)


    Der Arbeitgeber müsste nach meiner Rechnung mit € 8,50 + 30% = Brutto € 11,05 kalkulieren … Sollte eine Sicht 6 Std dauern, dann wären das € 66,30 nominell pro Schicht Lohnkosten. Oder sollte das Sonnenstudio 12 Std geöffnet haben, wären die Lohnkosten pro Tag (8,50 * 12) * 1,3 (*1,3 = 30%) = € 132,60


    Also müsste sich ein Mindestumsatz Umsatz pro Schicht mit Betriebsnebenkosten / Steuer um den Faktor 1,8 höher sein. € 66.30 x 1,8 = 119,34 Euro einpendeln. (ein Faktor von 2,2 bis 2,8 wäre eine sichere Sache)


    Beispiel pro 12 Std, stellvertretend für ein Tag, sollte sich ein Umsatz von 132,60 * 1,8 = € 238,68 einpendeln. Aber der Faktor 1,8 kann sich ändern, wenn alle Kosten sehr hoch wären. Wenn der Umsatz pro Tag so konstant wäre, wären das € 7.200,00 Umsatz Pro Monat. (also sehr knapp)



    Aber ich glaube Du hast Dir nur einen Scherz erlaubt?

  • Tak;


    das mit dem von Dir angesprochenen Club sehe ich sehr skeptisch … denn …


    angenommen es schafft ein normaler Studiobetreiber Clubverträge pro Kunde pro Monat für 28 Euro zu verkaufen. Das wär schon sehr gut. (aber der Schnitt ist weniger)


    Im Schnitt haben die Sonnenstudios ca. 400 Kunden unter einem Clubvertrag. Zahl ist rückläufig.


    Das wären dann 11.200 Euro Brutto Clubumsatz minus die Clubgebühren vom 30 % Brutto an den Clubprovider sind das für den Sonnenstudiobetreiber dann 7.800 Euro Brutto – 3.500,00 Lohnkosten – Studio-Kosten – Vorsteuer nur noch ein kleiner Teil bleibt. (Lohnkosten im Schnitt)


    Sollte aber der Club ausschließlich vom Studiobetreiber selber organisiert werden, wäre das schon mal ein brauchbarer Ansatz.


    Aber… Aber… Aber… man wird einen Clubschnitt von 28 Euro so nicht erreichen können. Das sind meistens dann nur 14 bis 16 Euro im Schnitt. Da wird die Sache uninteressant. Auch mehr Kunden zu erreichen wird kaum möglich sein. Zudem versaut er sich seine Preise auf Zeiten…. Mit einem vorgeschriebenen Mindestlohn wird die Lust an einem Club noch kleiner. Denn müsste das Zusatzgeschäft schon so gut sein, dass damit alle Kosten sicher gedeckt werden könnten.


    Wenn er aber 28 Euro pro Kunde Umsatz mit 400 Kunden pro Monat mit dem normalen Bräunungsgeschäft schafft, ist der Studiobetreiber ein König. Die Preise sind nicht versaut und die guten Umsatzmonate kompensieren dann auch die Sommermonate.

  • "Arbeitnehmer-Brutto" wäre der Maßstab für 8.50 und nicht "Arbeitgeber-Brutto" mit dem Sonnepur rechnet.
    Wenn man die MInijobregelung, wo der Arbeitgeber mit 30% alle Lohnnebenkosten trägt,
    (mal abgesehen von der jüngsten Änderung mit der Zahlung an die Rentenversicherung)
    dann wäre der Mindestlohn + 15% etwa vergleichbar mit dem Arbeitnehemerbruttolohn für sozialversicherungspflichtige
    Jobs. Man müsste also 7,40 Minijoblohn zahlen, um etwa 8,50 Arbeitnehnerbrutto sozialversicherungspflichtig zu entsprechen.

  • @Adam:
    Da liegst du völlig falsch. Bei der Diskussion um Mindestlohn geht es immer um Brutto-Beträge. Ob Der Arbeitnehmer pauschal oder sv-pflichtig beschäftigt ist, spielt keine Rolle.


    Aktuell zahlt der Arbeitgeber freiwillig den Lohnkostenanteil des Arbeitnehmers bei einer Pauschalbeschäftigung. Daher hat es sich eingebürgert, dass der Arbeitnehmer Brutto = Netto verdient. Bei einem Mindestlohn wird IMMER der Bruttobetrag angesetzt, sonst wären ja SV-pflichtige Beschäftigungsverhältnisse krass benachteiligt, bzw würden wir dann nicht über 8,50 € sondern über 11 € reden!


    Aber grundsätzlich könnt ihr auch heute schon, die Hälfte der Lohnkosten auf den Arbeitnehmer umlegen. Das gilt auch für Pauschalbeschäftigungen.

  • Ich will nicht in in Abrede stellen, dass die Kalkulation mit Zahlen wichtig ist.
    Die "Registrierkasse" in Elektras Steuerung ist schon gut.
    Aber unser gemeinsames Problem ist, dass die Akzeptanz der Ware "Bräunung" schwindet und
    unsere Kompetenz, daraus ein neues Produkt "Hautpflege mit Licht" mit voller Akzeptanz zu entwickeln,
    noch sehr schwach ist - zu schwach - wenn es überhaupt das anerkannte Ziel wäre.


    Also statt wie Elektra das Abonnementsystem mit Erbsenzählerei in Zweifel zu stellen, kommt es darauf an,
    es daran zu messen, wie gut es KONKRET - in der Praxis - dem Ziel "Hautpflege mit Licht" dienen kann.
    Meiner Meinung kann es das, aber nicht wenn es nur wie bisher üblich
    nur mit der selbstdosierten Bräunung durch den Kunden funktioniert.
    Das habe ich in meinem Beitrag oben auch hiermit bereits gesagt:


    "Im Übrigen haben auch die "Clubber " diesen Wettbewerbsvorteil,
    wenn sie den "Beratungsverzicht" durch den Kunden
    -und das ist wohl immer Fall -
    zur Regel für den Betriebsablauf machen.
    Auch dann kann mit einer Arbeitskraft ein hoher Umsatz erzielt werden."

  • Vom "Bruttolohn" werden die Beträge abgezogen, die der Arbeitnehmer zahlen muss.
    Arbeitgeber-Brutto ist "Bruttolohn" plus Arbeitgeberlohnnebenkosten, also sein Sozialversicherungsanteil, Urlaubskosten, Lohnverwaltungskosten u.a,m.


    Stimmt, jeder hat seine eigene Wahrheit, aber wer sie nicht ständig auf ihre Brauchbarkeit überprüft, verblödet sich absichtlich.

  • Tak;


    so ist es richtig …


    @all;


    Sollte der Mindestlohn von € 8,50 kommen, so sind die € 8,50 der Bruttolohn für den Arbeitnehmer.


    Zu den Brutto Lohn Arbeitnehmer kommen für den Arbeitgeber die Lohnnebenkosten hinzu.
    Das sind ca. 30 % . Da muss der Arbeitgeber wenn er seinem Arbeitnehmer mit € 8,50 Brutto bezahlen will, mit € 8,50 plus 30% Lohnnebenkosten also mit rund € 11,00 seine Kalkulation zu den Personalkosten beginnen...
    Was gibt es hierzu auszusetzen? Das ist eine ganz normale Personalwirtschaft wie schon zu Urzeiten.



    Gerade die Mittelschicht beklagt die hohen Lohnnebenkosten für die Arbeitgeber im Vergleich zu den anderen EU-Saaten. So soll sich der Staat aus dem Lohndiktat raushalten, denn das ist die Aufgabe der Gewerkschaften. Diese allerdings befürchten schon eine Demontage und melden sich zu Wort.

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